Neuer Überraschungsfund auf Kreta: gab es in Europa doch Vormenschen?
3. Januar 2018Schimpansen im Baseler Zoo bedienen Touchscreen
18. Januar 2018Immer neue Funde stellen die gängige Lehrmeinung über die Entwicklung des Menschen in Frage; diese neuen Funden beweisen: die Entwicklung zum Homo sapiens ist viel mysteriöser ist als wir bisher dachten.
Lehrmeinung ist, dass sich vor sechs bis sieben Millionen Jahren in den Wäldern Ostafrikas die Stammeslinien von Schimpanse und Mensch trennten und die aufrecht gehenden Hominiden entstanden.
Neue Funde dieses Jahr (wir berichteten) legten die Annahme nahe, einen neuen Urmenschen gefunden zu haben. Dieser soll vor über sieben Millionen Jahren auf dem Balkan gelebt haben. Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass die Abspaltung zwischen Mensch und Schimpanse nicht in Afrika, sondern im Mittelmeerraum stattgefunden habe. Andere Wissenschaftler fanden Funde auf Kreta, die knapp 6 Mio Jahre alt waren. Dies sind aber nur zwei Funde aus einer Reihe, die unser Bild von der Entstehung des Menschen grundlegend ändert.
Man muss sich wohl von der Vorstellung eines Stammbaums mit einem Ursprung und einem Fortschritt hin zu immer „menschlicheren“ Eigenschaften wie große Gehirne oder Hände für den Werkzeuggebrauch verabschieden. Der Anthropologe Peter Schmidt von der Universität Zürich meint: „Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung. Alle anderen Lebewesen sind nicht irgendwann in der Evolution stehen geblieben, sondern haben sich ebenfalls verändert“.
So lebten verschiedene Menschenarten einst zeitgleich und vermischten sich untereinander; so tragen die meisten Menschen weltweit Neandertaler-Gene in sich – und es ist auch möglich, dass weitere, womöglich noch unbekannte Menschenarten zum menschlichen Genom beigetragen haben.
Die Evolutionsgeschichte gibt weiterhin Rätsel auf – z.B. die Frage, ob es weitere, unbekannte Arten gibt, mit denen sich der Homo sapiens vermischte und wie und warum die anderen Menschenarten ausstarben.
Der ausführliche und interessante Artikel über dieses Thema auf swissinfo.ch.