Unsere nächsten Verwandten
Schimpansen und Bonobos sind die engsten lebenden Verwandten des Menschen: 98,4 % ihrer Gene sind mit denen des Menschen identisch. Das Verbreitungsgebiet der Schimpansen erstreckt sich im westlichen Äquatorialafrika vom Senegal bis Tansania und Uganda über insgesamt 21 Länder. Die meisten Schimpansen sind in tropischen Regenwäldern zu Hause, kommen aber auch in trockeneren Baumsavannen vor. Im Gegensatz zu Bonobos und Gorillas können sich Schimpansen aufgrund ihrer variablen Ernährungsweise flexibel an verschiedene Lebensräume anpassen.
Akut vom Aussterben bedroht
Vor einigen hundert Jahren lebten Millionen von Schimpansen in Äquatorialafrika; heute ist die Population auf etwa 150.000 Wildtiere gesunken. Schimpansen werden auf der "Roten Liste der bedrohten Arten" als "stark gefährdet" gelistet. Sie sind in Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) aufgeführt. Jeder internationale, kommerzielle Handel ist daher verboten. Dennoch werden die bedrohten Tiere weiterhin gewildert und in großem Umfang gehandelt. Noch immer werden ganze Gruppen von Schimpansen von Wilderern getötet, um an die Babys zu gelangen, die dann illegal verkauft werden. Viele landen in dubiose Zoos, andere werden für den Buschfleischhandel getötet, und wieder andere sterben an Krankheitserregern, die von Wilderern und Touristen übertragen werden.
Ihr Lebensraum schrumpft
Durch die massive Abholzung schrumpfen die tropischen Regenwälder in alarmierendem Ausmaß. Die miserablen Lebensperspektiven der Bevölkerung sowie die Auswirkungen des wirtschaftlichen Drucks der Industrienationen auf die natürlichen Ressourcen Afrikas sind ausschlaggebend für die Zerstörung der natürlichen Lebensräume zahlreicher Tierarten und die Hauptursache für das Artensterben, insbesondere in den Entwicklungsländern Afrikas. Vielerorts sind Raubbau an den Wäldern und Wilderei die einzigen Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung. Armutsbekämpfung und Bildung sind daher ein wichtiger Schlüssel zum Schutz wildlebender Arten.
Auffangstationen für Menschenaffen
Die ersten Auffangstationen für Menschenaffen wurden in den 1970er Jahren in Afrika eingerichtet. Sie basierten oft auf dem Engagement von Privatpersonen, für die die Aufnahme einzelner Tiere im Laufe der Jahre zum Betrieb von Vollzeitauffangstationen geführt hat. 23 dieser Vollzeitauffangstationen sind heute in der Dachorganisation PASA (Pan African Sanctuary Alliance) zusammengeschlossen. Die PASA-Schutzgebiete und Rettungsstationen sind Pioniere auf dem Gebiet des Artenschutzes. Viele der PASA-Mitglieder verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in Afrika und arbeiten eng mit Einheimischen, Regierungen und lokalen Initiativen zusammen. Ihr Ziel ist es, langfristige Veränderungen zum Schutz bedrohter Arten herbeizuführen. Alle diese Stationen sind auf Spenden und Freiwilligenarbeit angewiesen.