[:de]In der Rubrik Freitext auf zeit online stellt die Schriftstellerin Ulrike Draesner interessante Überlegungen über das Spiegelverhältnis Mensch-Tier an. „Wir brauchen Tiere, um uns selbst zu verstehen: Unsere Identität bestimmen wir in Wechselspielen. Wir brauchen Menschenaffen, weil sie uns so nahe sind. Wer sind wir auf diesem Planeten? Wo (und wie) können wir zu Hause sein?“
Und sie stellt die Frage, was den Menschen vom Primaten unterscheidet: Ist es die Sprache? Das ist mittlerweile widerlegt: „Schimpansen und Bonobos zeigen sich in hohem Maße dazu in der Lage, nicht nur einzelne Wörter (lautlich und in Zeichengestalt) zu erlernen, sondern auch Sätze zu bilden.“
Oder ist es Kultur? Das heißt Geschichten und Geschichte, Wissensweitergaben über die unmittelbare Gemeinschaft hinaus, Traditionen. Auch hierzu hat die Forschung längst gezeigt, dass Menschenaffen Traditionen haben und weiter geben.
Oder ist es die Fähigkeit zur Empathie? Auch Menschenaffen besitzen die Fähigkeit, sich in ein anderes Lebewesen zu versetzen. Und doch: „Die menschliche Fähigkeit zu Empathie ist, so der Stand der Primatenforschung, sehr viel ausgeprägter; nachahmen nicht eine äffische, sondern eine ausnehmend menschliche Eigenschaft.“
Oder – eine weitere Überlegung der Schriftstellerin – ist es das Augenweiß, das bei Menschenaffen dunkelbraun ist? „Das Augenweiß entwickelte sich, weil man vor hellem Hintergrund besser sieht, worauf der dunkle Augenkern sich richtet.“
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In der Rubrik „Freitext – Feld für literarisches Denken“ schreiben deutschsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller über Politik, Gesellschaft, Literatur – und ihr Leben. Die Plattform soll ein Ort des Austauschs sein, an dem sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller begegnen, miteinander diskutieren und dem Publikum ihre Perspektiven vermitteln können.[:en]
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