[:de]Zitat des Monats[:en]Quotation of the month[:]
13. Mai 2015Happy Birthday Jewel!
19. Mai 2015[:de]Wissenschaftler stellen sich die Frage: Kann die Pharmaindustrie das Schimpansen-Wissen nutzen?
Die Tierärztin Sabrina Krief vom staatlichen Naturkundemuseum in Paris erforscht seit 15 Jahren die Heilkünste der Schimpansen im ugandischen Nationalpark Kibale. Viele Tiere therapieren sich selbst. So leiden Schimpansen, aber auch Bonobos und Gorillas häufig an Würmern und schlucken Blätter eines bestimmten Strauches: Die rauen, unzerkauten Blätter wirken mechanisch; sie regen die Darmtätigkeit stark an, sodass die Würmer leichter ausgeschieden werden. Auch an Malaria erkrankte Schimpansen wissen sich zu helfen: Sie fressen dann die extrem bitteren Blätter des Baumes Trichilia rubescens. Anders als der Mensch verlassen sich Schimpansen aber nicht nur auf eine Substanz: Sie nutzen acht weitere Pflanzenarten, deren Extrakte alle gegen den Malariaerreger aktiv sind. Die Substanzen unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur und ihrer Wirkweise. Das macht es den Malariaerregern schwer, Resistenzen zu entwickeln – ein häufiges Problem der Malariabekämpfung beim Menschen.
Für viele Volkskrankheiten – Arteriosklerose, bestimmte Krebsformen, rheumatische und allergische Erkrankungen – gibt es nach wie vor keine wirksamen Arzneien. Etwa 30 bis 40 Prozent aller Medikamente gehen auf Pflanzenverbindungen zurück. Dabei sind von den weltweit bekannten 300 000 Pflanzenarten gerade einmal 10 bis 20 Prozent biologisch und chemisch vollständig erforscht. Heilpflanzen, mit denen Tiere zum Teil schon seit Jahrmillionen experimentieren, könnten sich hier als eine Art Wegweiser entpuppen.
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