[:de]Morgen, 14. Dezember, ist internationaler Tag der Affen[:en]Monkey Day[:]
13. Dezember 2015[:de]Auch Schimpansen betrügen[:]
18. Dezember 2015[:de]Warum tötet eine Mutter ihr eigenes Kind? Untersuchungen an Primaten können hierüber Aufschluss geben
Wie beim Menschen kommen bei Primaten Kindstötungen äußerst selten vor – aber sie kommen vor. Der Zoologe und Primatenforscher Carel van Schaik meint, dass Kindstötungen im Tierreich keinen Vorteil bringen, aber in Ausnahmesituationen trotzdem geschehen. Weibchen töten vorwiegend aus Konkurrenzgründen. Schimpansen- und Orang-Utan-Weibchen bringen Kinder von anderen Müttern um, wenn sich ihnen die Gelegenheit dazu bietet und sie nicht mit ihnen verwandt sind. Die Täterinnen erhoffen sich dadurch mehr Futter im Revier.
Die weitaus am meisten verbreitete Form der Kindstötung ist jedoch die von Jungtieren durch fremde Männchen. Sehr gut dokumentiert sind diese Infantizide bei unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen. Die Männchen erhalten durch die Ermordung von Jungtieren einen früheren sexuellen Zugang zum Weibchen. Solange diese ihre Kleinen säugen, sind die Muttertiere nicht empfängnisbereit. Die Milchproduktion unterdrückt den Brunstzyklus. Ist das Kind entwöhnt oder umgebracht, wird das Weibchen wieder fruchtbar.
Ein Grund für Infantizide kann auch Überforderung sein; wenn sich ein Weibchen allein gelassen fühlt.
Ein Interview mit Carel van Schaik zu diesem Thema auf tagesanzeiger.ch[:]