[:de]Initiative in Basel will über Grundrechte für Primaten abstimmen lassen[:]
27. Oktober 2017[:de]Neuer Milzbrand-Erreger bedroht Schimpansen[:en]NEW ANTHRAX PATHOGEN THREATENS CHIMPANSEES[:]
2. November 2017[:de]Forscher stehen vor einem Rätsel: zwei Menschenaffen-Zähne, die vor kurzem in Ablagerungen des Ur-Rheins bei Eppelsheim in Rheinland-Pfalz gefunden wurden, ähneln Fossilien, die in Afrika gefunden wurden, aber sie sind mit annähernd 10 Millionen Jahren fast doppelt so alt! Die Kronen eines Eck- und eines Backenzahns sind 9,7 Millionen Jahre alt und ähneln keinem bisher in Europa und Asien bekannten Fund. Sie seien vergleichbar mit Zähnen, die in Afrika gefunden wurden und sog. Vormenschen gehörten. Vielleicht muss nun die Entwicklung des Menschen neu geschrieben werden. Wissenschaftler Herbert Lutz spricht in einem Interview mit dem SWR von einem „Wahnsinnsfund“ und einer archäologischen Sensation. Weitere Medien berichteten u.a. www.heise.de und www.welt.de. Auch Galileo berichtet über den Sensationsfund: Es gebe jedoch bislang Zweifel, ob die Zähne tatsächlich so alt sind. Sollte das Alter aber stimmen, lägen die Wurzeln der ersten Menschenaffen gar nicht in Ostafrika, wie bis jetzt vermutet. „Und das heißt wiederum, wir müssten die Geschichtsbücher neu schreiben.“
Bisher ging man davon aus, dass der „älteste Mensch“ und Vorfahre des Homo sapiens, der schon aufrecht gehen konnte, der Australopithecus sei, vor vier bis zwei Millionen Jahren in Afrika lebte. Sein bekanntester Vertreter ist Lucy, die als der älteste Mensch gilt und im heutigen Äthiopien lebte. Ihre Überreste sind das berühmteste Skelett der Menschheit. Sie lebte aber ca. sechs Millionen Jahre nach den jetzt gefundenen Zähnen.
Es prasselt aber auch Kritik auf die Forscher aus Rheinland-Pfalz ein, so der SWR, denn keiner der Wissenschaftler sei Primatenspezialist oder Zahnexperte. Ein Paläontologe aus Toronto meint, es handele sich bei einem Zahn um den eines Affen – und bei dem anderen Zahn handele es sich um den eines Wiederkäuers – z.B. eines Hirschen. Möglicherweise sei in Eppelsheim eine neue Affenart gefunden worden, meint Max-Planck-Forscher Gunz – jedoch kein Vorfahre des Menschen. Der Frankfurter Forscher Kullmer stimmt ihm zu: „Aufgrund von zwei Zähnen – wobei einer sogar nur ein Fragment ist – die Menschheitsgeschichte umzuschreiben, halte ich für etwas weit hergeholt. Die Theorie der Menschwerdung in Afrika ziehen wir deswegen nicht in Zweifel.“
Spiegel online ergänzt, dass man davon ausgeht, dass wirklich Konkretes zu den Funden erst nach weitergehenden, umfangreichen Untersuchungen möglich seien. Zurzeit stelle man eine Forschergruppe zusammen, die die Zähne umfassend untersuchen soll. Scharfe Kritik regt sich in der Forschungsgemeinde nicht nur wegen der Interpretation der beiden Zahnfunde sondern auch wegen deren Präsentation, denn es wurden vor Veröffentlichung keine weiteren Experten befragt und der Sensationsfund wurde nicht in einer wissenschaftlichen Fachpublikation veröffentlicht.[:en]Researchers are puzzled by two ape teeth recently found in deposits of the Ur-Rhine at Eppelsheim in Rhineland-Palatinate. They bear no similarity to any teeth previously found in Europe and Asia. However, they are comparable to teeth that were found in Africa and belonged to hominids or the so-called pre-humans. The puzzling thing is these teeth, the crowns of a canine tooth and a molar, are 9.7 million years old. That makes them almost twice as old!
In an interview with the Süd West Rundfunk (SWK), scientist Herbert Lutz, describes this as an “insane find“ and an archaeological sensation. Other media sources also reported on the findings.
In the Galileo report on the sensational discovery, they note that there is still some doubt as to whether the teeth are actually that old. But if the age is right, the roots of the first apes would not be in East Africa at all, as has been assumed so far. „And that means we have to rewrite the history books.“
Until now, it has been thought that the „oldest human“ and predecessor of Homo sapiens that could walk upright, was the Australopithecus, who lived four to two million years ago in East Africa. The most famous representative is Lucy, who lived in present-day Ethiopia. Her remains are the most famous skeleton of mankind. But, she lived about six million years after the dates attributed to the teeth found now.
The researchers from Rhineland-Palatinate have also been pelted with criticism, according to the SWR, because none of the scientists is a primate specialist or a dental expert. A Toronto paleontologist says that one tooth is that of a monkey – and the other is a ruminant – for example, a deer. Perhaps a new monkey species was found in Eppelsheim, says Max Planck researcher Gunz – but not an ancestor of man. The Frankfurt researcher Kullmer agrees with him: „To rewrite the history of mankind because of two teeth – one of which is only a fragment — I consider somewhat far-fetched. We do not call the theory of humanization in Africa into question on that basis.“
Spiegel online adds that it is assumed that concrete information about the find will only be possible after further extensive investigations. At present, a research group is being set up to examine the teeth comprehensively. Sharp criticism roused up in the research community not only because of the interpretation of the two teeth, but also because of their presentation. No other experts were consulted before publication and the sensational finding was not published in a scientific journal.
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